Das Buch Emma – Marie-Célie Agnant
Das Buch Emma – Marie-Célie Agnant
Emma, für verrückt erklärt, von allen missverstanden, flüchtet sich in ihre Vergangenheit, ihre Sprache. Nur Flore, ihre Dolmetscherin, wird in der Lage sein, das Gewirr aus Erinnerungen zu entwirren, das Emmas Hals umschließt. Gemeinsam entwirren sie den Faden der Erinnerung an diese Leben, die seit Kilima, der Bantu-Vorfahrin, aus ihrem Heimatland gerissen wurden, auf fatale Weise miteinander verbunden sind. Die Intensität der zwischen den Generationen geknüpften Beziehungen steigert sich in Richtung eines als offensichtlich akzeptierten Ergebnisses.
Marie-Célie Agnant schafft Pausen in den angespanntesten Atmosphären, sie hält ihre Geschichte mit allen Registern aufrecht, von Emotion bis Ironie. Zurückhaltung beim Schreiben schützt uns vor der Gewalt dieser missachteten Mutterliebe; Die Distanz, die zwischen dem Leser und der Tragödie gewahrt wird, macht jedes Urteil überflüssig: Schuld kann endlich der Unschuld weichen.